8. Februar 2013 Libertäre Aktion Winterthur
Vom 8.–10. Februar finden in Winterthur erneut die «Anarchietage» statt – eine freies Diskussionswochenende mit Vorträgen, wo jeweils die Möglichkeiten der sozialen Emanzipation ausgelotet werden. Dieses Jahr widmen wir uns dem Thema, mit dem sich die «Papierlose-Zeitung» schon lange beschäftigt - «Migration – Grenzen – Rassismus». Deshalb freuen wir uns über eure Teilnahme! Alle Interessierten sind willkommen!
Grenzen sind für das Funktionieren der kapitalistischen Gesellschaft notwendig. In ihrer manifesten politisch-geographischen Form lässt sich durch Grenzen nicht nur der Güterverkehr regulieren und wenn nötig eindämmen, sondern auch die Bewegungsfreiheit der Menschen. Während aber das neoliberale Streben nach einem «globalen Markt» diese Grenzen für Güter immer durchlässiger macht, werden sie für viele Menschen, die eben im Zuge dieser Politik zur Migration gezwungen werden, zu einem fast unüberwindbaren Hindernis. Begriffe wie die «Festung Europa» oder die «Border Wall» zwischen Mexiko und den USA stehen nicht nur sinnbildlich für eine extrem restriktive Migrationspolitik der reichen Länder des Nordens, sondern verweisen auch auf den militärischen Charakter dieser hochgerüsteten Barrieren, die Flüchtenden immer wieder den Tod bringen.
Grenzen werden aber nicht nur gegen aussen, sondern auch im Innern gezogen. Diskriminierung und Exklusion trifft nicht nur Menschen mit «Migrationshintergrund», aber auch und vor allem solche. Xenophobie und Rassismus sind in der Bevölkerung weit verbreitet und erschweren ein für den Kampf gegen das kapitalistische System notwendiges Zusammengehen der Ausgebeuteten erheblich, egal ob «Schweizer_innen» oder «Ausländer_innen».
Für Anarchist_inn_en sind Fragen nach Grenzen, nach der Bedingungen und Auswirkungen von Migration sowie nach Fremdenfeindlichkeit und Rassismus daher oftmals von grosser Bedeutung. An diesen achten Anarchietagen in Winterthur wollen wir diese Themen aufgreifen und theoretische Reflexion sowie wirksame Praxis ins Zentrum stellen.
Programm
Freitag
20:30 Uhr:
«Antimuslimischer Rassismus im Neoliberalismus» (mit Sebastian Friedrich)
Samstag
12:00 Uhr:
NEXT STOP LAMPEDUSA und die FABRIK DER ILLEGALEN EINWANDERUNG
(Eine Video-Reportage über die Flucht von TunesierInnen in das «Paradies» Europa)
15:00 Uhr:
«Kontinuität der Pakte zur Bekämpfung der Immigration zwischen «Festung Europa» und nordafrikanischen Staaten» (mit Bernhard Schmid)
Sonntag:
12:00 Uhr:
«Die Ausweisung von Anarchisten aus der Schweiz Ende des 19. Jahrhunderts»
(mit Adi Feller)
15:00 Uhr:
20 Jahre Asyl- & Sans-Papiers-Bewegung in der Schweiz»
(mit «Refugees Welcome»)