13. Juni 2025 Wilmer
Eigentlich will er nur in Ruhe seine Arbeit verrichten. Stattdessen muss er skeptischen Zeitgenoss:innen Fragen beantworten.
(Übersetzt von Paul Leuzinger)
Ich arbeitete einmal in einem privaten Garten, als ein sehr schweizerischer Herr daherkam und mich nach meinem Namen und meiner Herkunft fragte. Er wollte auch wissen, wie ich in die Schweiz gekommen sei, wie lange ich noch bleiben wolle und ob ich im Sinne habe, in mein Herkunftsland zurückzukehren.
Ich erzählte ihm meine Geschichte, wie ich hierherkam, dass ich in der Schweiz Familie habe und dass ich momentan nicht daran denken würde, in mein Land zurückzukehren.
Er sagte mir, dass es hier viele Illegale gebe, die nicht arbeiteten und vom Staat leben würden. Das gefalle ihm nicht. Er sagte auch, dass er Steuern bezahlen würde, von denen die Illegalen leben würden, was nicht recht sei. Und deshalb wäre es besser, wenn alle Illegalen wieder gehen würden.
Ich sagte ihm, dass ich meine Steuern durchaus bezahlen würde und dass meine Papiere einwandfrei seien. Das brachte ihn jedoch nicht von seiner Haltung ab. Ich glaube, sein Problem war, dass ich ein Fremder bin, und das gefiel ihm nicht besonders.
Bei verschiedenen Gelegenheiten passierte es mir, dass ich auf meinem Weg zur Arbeit gefragt wurde, ob ich Geld verdienen würde, um in mein Land zurückzukehren. Ich verneinte jeweils und sagte, dass ich nicht daran denke zu gehen – auch wegen meiner Familie, die doch hier sei.
Es ist ein Elend, dass es hierzulande viele Menschen gibt, denen es nicht gefällt, fremde Menschen zu sehen. Sie sind gegen die Menschen, die in die Schweiz eingewandert sind, selbst wenn sie gültige Papiere haben, ganz legal hier sind und hier arbeiten und Steuern zahlen.