24. Februar 2014 Khalid Ahmad

Die faulen Elefanten

Über die politische Bedeutung von Theater

Im November 2012 hat eine kleine Gruppe aus der ASZ das Theaterstück «Die faulen Elefanten», verfasst von Khalid Ahmad, in nur etwa zwei Wochen geprobt und aufgeführt. Die Zeit war kurz, aber intensiv. Für alle von uns ist klar, dass wir durch das Theater sehr viel gelernt haben. Für mich selbst ist Theater schon seit langem ein wichtiges politisches Instrument.

Das Theater ist ein sehr wichtiger Ort für den politischen Kampf gegen Rassismus, Diskriminierung und Faschismus, gegen patriarchalische Gewalt an Frauen, gegen Ungerechtigkeit, Armut, Krieg und Arbeitslosigkeit. Für mich ist Theater keine Methode, um nur zu lachen und Spass zu haben. Doch man kann ein beeindruckendes Theaterstück in komödiantischer Form formulieren – auch wenn man die Leute zum Lachen bringt, ist es gleichzeitig ein Kampf gegen die gestresste Gesellschaft, verursacht von einer  falschen Politik. Heutzutage soll man wie ein Roboter und Sklave arbeiten und wird stark gestresst.

Als ich ganz jung war, habe ich Theater gemacht gegen das totalitäre Regime von Saddam Hussein, danach habe ich Theater gemacht gegen die Ungerechtigkeit der jetzigen kurdischen Regierung in Kurdistan Irak. Und was ich noch sagen will: Leider hat man hier in der Schweiz aus vielen Gründen nicht viel Gelegenheit, um Theater zu machen.

Der Text des Theaterstücks «Die faulen Elefanten» war zuerst länger und breiter als das jetzige Stück. Als ich es geschrieben habe, habe ich mir Sorgen gemacht und mich gefragt: Wie kann ich diese Idee auf die Bühne bringen? Ich habe mit einer Freundin im Text grammatische Fehler korrigiert und ihn dann selber gekürzt. Aber meine Sorge um die Realisierung des Stücks blieb. Langsam verlor ich die Hoffnung – denn immer wenn ich jemanden zum Mitspielen anfragte, kam die Antwort, voll Liebe und Lachen: Nein, Theater spiele ich nicht, aber zum Schauen komme ich gern.

Doch manchmal geschieht etwas, ohne zu planen. Plötzlich hat Corina mir gesagt: Ich spiele mit. Ich war sehr froh. Dann hat auch Malte Ja gesagt und dann John, und vorher schon Hicham und Yonis. Als Vertretung für John kam dann Coco zur zweiten Aufführung beim Mittagstisch am Stauffacher. Die erste Aufführung fand kurz vorher an den Linken Hochschultagen an der Universität statt. Obwohl wir in kurzer Zeit und wenig geprobt haben und es für ein paar Leute von uns das erste Mal auf der Bühne war, hatten wir trotzdem Erfolg. Ich bedanke mich bei allen Leuten, die mitgespielt haben.

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