1. Februar 2011 Bleiberecht-Kollektiv Lausanne

Ein Refugium gegen Zwangsausschaffungen

Zugang zu der am 11. Oktober 2010 besetzten Kirche Saint-Jacques in Lausanne

Am 11. Oktober hat das Kollektiv Bleiberecht Lausanne ein Refugium geschaffen, um Menschen zu beschützen, die von einer Ausschaffung bedroht sind.

Wir haben im Herbst 2010 die Kirche Saint-Jacques in Lausanne besetzt, um Menschen zu schützen, die unmittelbar bedroht sind und für unsere Forderung Bleiberecht für Alle zu kämpfen. Wir sind mit den Kirchen in einen Dialog getreten in der Hoffnung, in Zukunft ihre Unterstützung für diese Aktion zu erhalten. Während einer Woche konnten die vier Personen, die unmittelbaren Schutz brauchen, in einem provisorischen Refugium des Point d’Appui bleiben. Die Verhandlungen zwischen dem Kollektiv und den Kirchen haben schliesslich dazu geführt, dass wir ein Refugium in der reformierten Kirche und nach zehn Tagen in einer katholischen Kirche schaffen konnten. Das Refugium ist äusserst notwendig, um die Menschen vor langen Monaten im Gefängnis zu beschützen, vor der Verletzung ihrer Grundrechte und den langen Monaten oder Jahren, in denen sie in den Notunterkünften dahinvegetieren müssen. Wir hoffen, dass mehr Menschen in das Refugium kommen können und in jedem Fall zählen wir darauf, dass dieses Symbol uns hilft, die Missstände, die so viele betreffen, sichtbar zu machen.

Wir fordern

  • den sofortigen Stopp aller Ausschaffungen, sei es durch Spezialoder Linienflüge – Schutz statt Rückschaffung für alle Personen, die von den Dublin-Verträgen betroffen sind
  • ein Bleiberecht für alle und die Anwendung von Artikel 14 des Asylgesetzes, welcher die Regularisierung aller Personen zulässt, die sich seit mehr als fünf Jahren in der Schweiz aufhalten
  • Wiederaufnahme in die Sozialhilfe für alle Personen, deren Asylgesuch abgelehnt wurde und die auf ihre Regularisierung warten.

Mehr Informationen unter: www.droitderester.ch. [neue Adresse: droit-de-rester.blogspot.com, Anmerkung der Red. 2019]

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