5. Juni 2024 Larisa
Wie eine Kursteilnehmerin zur ASZ kam – und wie sie einen Ort fand, der ihr so viel mehr bietet als nur Deutschunterricht.
Die ASZ ist eine ganze Welt im Kleinen. Jeden Tag kann man hier Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt treffen, mit ihren Geschichten, menschlichen Sorgen und Freuden. Jeder Tag ist wie eine Reise in eine andere Kultur. Dadurch können wir die Welt aus einem anderen Blickwinkel betrachten, was das Weltbild ungemein bereichert.
Es reicht aus, manchmal ins Café zu gehen, wo immer eine lebhafte, energiegeladene Atmosphäre herrscht. Die Kaffeemaschine an der Bar macht einen typischen Lärm. An den Tischen reden die Leute begeistert miteinander. Menschen, die sich gerade erst kennengelernt haben, versuchen eine Sekunde später bereits, Gemeinsamkeiten zu finden und lauschen interessiert der Geschichte einer neuen Bekanntschaft. Woher kommst du? Wie lange gehst du schon zur Schule? Für welche Sportarten interessierst du dich? Solche einfachen Fragen wärmen die Seele wie eine Tasse heissen Tee.
Wenn wir von Menschen unterschiedlicher Nationalität und Religion umgeben sind, ist es einfacher, sich selbst so zu akzeptieren, wie wir sind. Erlaube dir, Fehler zu machen, und lache über diese Fehler. Erlaube anderen, Fehler zu machen, und sei, wer du bist. Studieren, studieren und noch einmal studieren. Hör nicht auf, gib den Schwierigkeiten nicht nach, gib nicht auf. In der ASZ trifft man jeden Tag einzigartige Menschen und lernt sich dadurch selbst besser kennen.
Ich erinnere mich an das erste Mal, als ich im Herbst zur Schule kam. Es war Mittwoch. Es war mein erstes Mal in dieser Gegend, und ich habe mich zwischen den vielen Gebäuden ein wenig verlaufen. Als ich an die Bürotür klopfte, wurde ich von einem gutmütigen Mann begrüsst. Ich sagte die vorbereiteten Sätze der Reihe nach auf Deutsch auf, was ihn überraschte. Basierend auf den Testergebnissen ordnete er mich in die Stufe B1 ein. Mich hat diese Schule angezogen, weil ich hier nicht nur Deutsch lernen, sondern auch kreative Ideen verwirklichen und einen Beitrag leisten kann. Obwohl ich damals noch keine Ahnung hatte, was es war. Also fragte ich, wie ich der Schule helfen könne. Dieser gutmütige Mann war erfreut und antwortete, dass es im Büro immer Arbeit gäbe und die Kursmoderierenden über andere Projekte informieren würden. Er zeigte mir, wo die Kurse stattfinden, und wir verabschiedeten uns. Es waren 15 Minuten, die mir eine grenzenlose Welt an Möglichkeiten eröffneten. Ich ging aufgeregt und freudig nach Hause. Eine inspirierende Zukunft zeichnete sich bereits ab: Deutsch lernen inmitten von Menschen, die nach Kreativität, Engagement und Nächstenliebe streben.
Schon in der ersten Unterrichtsstunde am Montag war ich völlig vom Geist der Menschen, die an der Schule arbeiten, erfüllt. Moderatorin Teresa verkörpert Grosszügigkeit und Bescheidenheit. In ihren Augen sah ich Liebe zur Welt und und eine Akzeptanz, die für alle Menschen lebenswichtig ist.
Am Mittwoch traf ich Monika, Otto und ihren wunderbaren Hund. Jedes Mal, wenn ich sie sah, wurde mein Herz von der Wärme erfüllt, die man in einer liebevollen Familie spüren kann. Sie führten mich in berührende Passagen aus Büchern von Schweizer Schriftsteller:innen ein, die tief in meine Seele eindringen und mir ein Gefühl der Unterstützung geben. Zum Beispiel der irakisch-schweizerische Schriftsteller Usama Al Shahmani und seine Geschichte über einen Baum. Und die selbstgebackenen Kekse, die Monika vor Weihnachten mitgebracht hat, wärmten uns mit ihrer Sorgfalt und aufrichtigen Aufmerksamkeit.
Am Freitag traf ich die grossartige Flurina, eine inspirierende und aufgeweckte Moderatorin. Sie vermittelte allen das unsichtbare Feuer der Inspiration in der deutschen Sprache, bezog alle in ein aktives, positives Gespräch ein und teilte grosszügig ihre Energie. Mit ihrer Ausstrahlung gibt Flurina Energie und Kraft auf dem Weg des Erlernens der deutschen Sprache.
Ich habe an der Schule viel mehr gefunden, als ich erwartet hatte: qualitativ hochwertigen Deutschunterricht, die Möglichkeit, meine Fähigkeiten weiterzugeben, und die wunderbaren Menschen, die diese Schule ausmachen.
In der Schule habe ich Menschen kennengelernt, die sich engagieren, nicht weil sie es müssen, sondern weil es der Ruf ihrer Seele ist. Solche Menschen inspirieren und strahlen hell für dich, auch wenn deine Seele dunkel ist. Wenn man sie sieht, versteht man das Wichtigste: Der Sinn des Lebens besteht darin, das Beste, was man mitgebracht hat, zu teilen und der Welt zu geben.