24. August 2021 Emilio Nasser
Seit über einem Jahr fotografiert Emilio Nasser an der ASZ für sein Kunstprojekt, das auf einer Schweizer Sage aus dem Kanton Genf basiert.
Vom Genfersee in der Schweiz gibt es eine mystische Legende. Diese lokale Geschichte erzählt von einem wundersamen Boot, das in manchen Nächten auf dem See erscheint. Und wenn du das Glück hast, dieses Phantomschiff zu sehen, können deine Wünsche in Erfüllung gehen.
Dies ist der Ausgangspunkt, um über den Wunsch und die Sehnsucht nach einem Zuhause zu sprechen – inmitten des komplexen Schweizer Migrationsregimes, der europäischen Grenzen und einer Politik der Illegalität und Unsichtbarkeit.
Durch die Aneignung und Neudeutung der Sage des Geisterschiffs, durch die aktive Zusammenarbeit mit der Autonomen Schule Zürich (ASZ) und anderen Organisationen, die mit dem Kampf gegen Rassismus und für die zivilen Rechte von Migrant*innen verbunden sind, fokussiert das Projekt «The Magic Phantom Ship» auf die Bewältigung zeitgenössischer Migrationsprobleme. Es lotet die Grenzen der Dokumentarfotografie aus, auch die des Aktivismus, der Diskussion, der Partizipation der involvierten Kollektive, der Fantasie und die Möglichkeiten der Vorstellungskraft beim Erschaffen neuer Narrative.
Die Schule, die Menschen, die an ihr beteiligt sind, Asylsuchende, Personen mit und ohne Papiere, und mein eigener Hintergrund als Migrant und Kind einer Exilfamilie sind eine Geschichte, die von der Suche nach einem Ort geprägt ist, den wir Zuhause nennen können.
Emilio Nasser ist Fotograf und Aktivist bei der ASZ. Für sein Projekt «The Magic Phantom Ship» wünscht er sich, dass es künftig noch weiter segelt und die Zweidimensionalität der Fotografie verlässt: Mit mehr Allianzen, mehr Aktivismus, Aktionen, Debatten, Kritiken – kurz: mit mehr Beteiligten möchte er eine konkrete Veränderung zum Guten bewirken. Es wenigstens versuchen